Stillstand ist keine Option für Unternehmen, die langfristig wettbewerbsfähig bleiben wollen. Um den sich ständig ändernden Marktbedingungen und den Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht zu werden, sind kontinuierliche Investitionen erforderlich – etwa in den Ausbau oder die Instandhaltung von Räumlichkeiten und Infrastruktur. Auch Expansionen, Bauvorhaben, Immobilienkäufe oder Unternehmenszukäufe können einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Stabilität leisten.
Umso wichtiger ist es, die Finanzierung solcher Vorhaben frühzeitig und durchdacht zu planen – denn fehlt im entscheidenden Moment die Liquidität, drohen Engpässe, Verzögerungen oder gar Projektabbrüche. Damit Investitionen tatsächlich zur Zukunftsfähigkeit beitragen können, muss die Finanzierung solide aufgestellt sein. Dabei gilt es, einige zentrale Voraussetzungen zu erfüllen:
Planung und Bedarfsanalyse
Insbesondere KMUs sollten zunächst ermitteln, wie hoch der Kapitalbedarf ist, um kurzfristige Zielsetzungen (12 bis 24 Monate), aber auch nachhaltige Wachstumsziele (für die nächsten 3 bis 5 Jahre) optimal finanzieren zu können. Den Ausgangspunkt bildet eine umsichtige Bedarfs- und Liquiditätsplanung, abgestimmt auf operative Anforderungen und strategische Ziele.
Um auf unvorhersehbare Entwicklungen optimal vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich zudem, von Anfang an verschiedene Szenarien – optimistisch, realistisch, pessimistisch – durchzurechnen und im Laufe der Zeit gegebenenfalls anzupassen.
Klare Strukturierung der Finanzierungsinstrumente
Ob und in welchem Umfang der Finanzierungsbedarf nachhaltig gedeckt werden kann, hängt von der Wahl und Strukturierung der passenden Finanzierungsinstrumente ab. Um eine positive Kreditprüfung zu erzielen reicht es nicht, lediglich eine solide Eigenkapitalbasis und eine saubere Kapitalstruktur vorzuweisen. Von entscheidender Bedeutung ist eine überzeugende Darstellung des Geschäftsmodells, der Marktpositionierung und insbesondere der zukünftigen Geldflüsse. Kreditinstitute müssen klar erkennen, dass die erwarteten Cashflows ausreichen, um die beantragten Darlehen zu verzinsen und zu amortisieren.
Gerade junge KMUs mit schwankenden Erträgen stehen hier oft vor besonderen Herausforderungen. Eine durchdachte Kombination von Fremd-, Mezzanine- und Eigenkapital schafft in solchen Fällen die notwendige Flexibilität und Stabilität. Mezzanine-Kapital ist dabei eine Mischform, die zwischen klassischem Fremd- und Eigenkapital steht und im Rang hinter Bankkrediten, aber vor Eigenkapital eingeordnet wird. Konkret bedeutet dies, dass Mezzanine-Investor:innen mehr Risiko als Banken, aber weniger als Eigenkapitalgeber:innen tragen. Durch die gezielte Einbindung und sorgfältige Strukturierung unterschiedlicher Finanzierungsinstrumente wie Bankkredite, Leasing, Garantien, Lieferantenkrediten oder Investoren-Darlehen, können Finanzierungskosten wie Zinsen und Gebühren gesenkt und die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditentscheidung deutlich verbessert werden.
Verständliche und vollständige Dokumentation
Banken und andere Kapitalgeber:innen müssen selbst strenge Richtlinien (z.B. der FINMA) einhalten, weshalb sie die Finanzierungsanträge oft aufwändig prüfen. Eine umfassende und transparente Präsentation des Unternehmens ist deshalb Voraussetzung für einen erfolgreichen Antrag. Dazu gehört, dass das Geschäftsmodell verständlich erläutert wird und dessen Werttreiber, Risiken, historische Finanzzahlen sowie die Budget- und Finanzplanung transparent dargestellt werden. Businessplan, Jahresabschlüsse, Liquiditäts- und Investitionsplan, Markt- und Wettbewerbsanalyse sind nur einige der dafür notwendigen Unterlagen. Ist der Kreditantrag zudem klar formuliert, kann der Entscheidungsprozess erheblich beschleunigt werden. Umgekehrt führen fehlende oder unvollständige Unterlagen oft zu Verzögerungen bis hin zur Ablehnung.
Aufbau und Pflege von Beziehungen zu Kapitalgebern
Gerade bei grösseren Finanzierungsprojekten lohnt es sich, die Kommunikation mit Finanzinstituten, Investor:innen und alternativen Finanzierungspartner:innen gut zu planen und zu koordinieren. Durch eine professionelle und transparente Kommunikation kann das gegenseitige Verständnis und Vertrauen gestärkt werden. Langfristig führt dies zu flexibleren Lösungen und optimalen Finanzierungskonditionen.
Allerdings ist dieser Prozess mit einem erheblichen Zeit- und Kommunikationsaufwand verbunden. Gerade in KMUs laufen Finanzierungsfragen oft parallel zum operativen Tagesgeschäft und die internen Kapazitäten sind begrenzt. Zur Entlastung des Managements ist es sinnvoll, eine:n externe:n Spezialist:in zu engagieren, der/die die Kommunikation mit potenziellen Geldgebern abwickelt und alle relevanten Unterlagen vorbereitet.
Regelmässige Überprüfung und Weiterentwicklung
Natürliche Dynamiken wie ein starkes Umsatzwachstum, ein Strategiewechsel oder personelle Veränderungen können dazu führen, dass bestehende Finanzierungsstrukturen angepasst werden müssen. Wer seine Strategie jährlich überprüft und weiterentwickelt, kann Optimierungspotenziale und mögliche Risiken in Bezug auf die Zielerreichung frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren – beispielsweise mit einer Neuausrichtung des Banken-Mix oder der Anpassung an veränderte Unternehmensziele.
Die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Finanzierungsstruktur ist daher ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensentwicklung – unabhängig davon, ob sich das Unternehmen in einer Wachstums-, Reife- oder Übergangsphase befindet.
Je flexibler ein Unternehmen mit sich ändernden Rahmenbedingungen umgehen kann, desto handlungsfähiger ist es.
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